Du bist zu Besuch bei Freunden – und plötzlich hebt dein Hund das Bein an der Couch oder pinkelt in die Ecke. Peinlich? Ja. Aber auch natürliches Verhalten, das sich mit der richtigen Herangehensweise gut in den Griff bekommen lässt.
Warum markieren Hunde überhaupt?
Markieren ist kein „Unfall“ oder Ungehorsam, sondern Kommunikation – vor allem bei Rüden, aber auch manche Hündinnen zeigen dieses Verhalten.
Typische Gründe fürs Markieren in fremder Umgebung:
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Revierverhalten: „Hier war ich – das ist jetzt auch mein Platz.“
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Unsicherheit: Neue Umgebung → Stress → Sicherheit durch Eigengeruch
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Andere Tiere im Haushalt (Geruch von Hund/Katze)
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Aufregung oder Reizüberflutung
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Fehlende Stubenreinheit in fremden Räumen
So kannst du deinem Hund das Markieren abgewöhnen:
1. Vorbereitung ist alles
Vor dem Besuch: Mach einen langen Spaziergang, damit dein Hund körperlich und geistig ausgelastet ist – und sich vorher gelöst hat.
2. Anleinen beim Betreten fremder Räume
Lass deinen Hund nicht gleich frei herumlaufen. Führe ihn angeleint durch die Wohnung – so kannst du ihn besser beobachten und korrigieren.
3. Aufmerksamkeit & Körpersprache lesen
Typisches Verhalten vor dem Markieren: intensives Schnüffeln, kreiseln, Bein heben – erkennst du’s früh, kannst du eingreifen („Nein“ oder „Lass das“) und ihn nach draußen führen.
4. Positives Alternativverhalten belohnen
Zeigt dein Hund ruhiges Verhalten, liegt brav auf seiner Decke oder bleibt bei dir? Loben, loben, loben!
5. Eigene Decke oder Box mitnehmen
Ein vertrauter Rückzugsort beruhigt – so muss dein Hund nicht selbst „markieren“, um Sicherheit zu spüren.
6. Kein Schimpfen nach dem Malheur
Ist es passiert, hilft Schimpfen nicht. Geruch gründlich entfernen (mit enzymatischem Reiniger) und beim nächsten Mal besser vorbeugen.
7. Training zuhause fortsetzen
Markierverhalten lässt sich gezielt trainieren – mit Geduld, Konsequenz und manchmal Unterstützung durch einen erfahrenen Trainer.
Gut zu wissen:
Markieren ist nicht dasselbe wie „nicht stubenrein sein“ – auch ein gut erzogener Hund kann in neuer Umgebung markieren.
Dein Hund will dich nicht ärgern – er folgt einfach seinen Instinkten.
Fazit:
Ja, es ist unangenehm – aber es ist lösbar.
Mit klaren Regeln, vorausschauendem Verhalten und etwas Geduld wird dein Hund lernen, dass fremde Wohnungen nicht markiert werden müssen – sondern Orte sind, an denen man einfach nur entspannt mit dabei sein darf.
Wenn du möchtest, kann ich dir auch einen kleinen Trainingsplan oder eine „Besuchs-Checkliste mit Hund“ erstellen. Sag einfach Bescheid!