Viele Hundebesitzer kennen das Problem: Der Hund zieht an der Leine, bleibt ständig stehen oder reagiert auf jede Ablenkung. Doch auch erwachsene Hunde können die Leinenführigkeit mit etwas Geduld und den richtigen Methoden lernen. In diesem Beitrag erfährst du, wie du deinem Hund beibringst, ruhig und entspannt an der Leine zu laufen.
Warum zieht der Hund an der Leine?
Bevor du mit dem Training beginnst, solltest du verstehen, warum dein Hund an der Leine zieht:
Gewohnheit: Der Hund hat nie gelernt, dass Ziehen unerwünscht ist.
Neugier & Überreizung: Zu viele Reize in der Umgebung lenken ihn ab.
Falsches Training: Wenn der Hund durch Ziehen immer ans Ziel kommt, verstärkt sich dieses Verhalten.
Stress oder Unsicherheit: Manche Hunde ziehen aus Nervosität oder Angst.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Leinenführigkeit
1. Die richtige Ausrüstung wählen
Brustgeschirr oder Halsband? Ein gut sitzendes Brustgeschirr ist oft besser für das Training, da es den Druck auf den Hals reduziert.
Leine: Eine 1,5 – 2 Meter lange Leine (keine Flexileine!) gibt dem Hund genug Bewegungsfreiheit, ohne die Kontrolle zu verlieren.
2. Grundkommando „Bei Fuß“ oder „Langsam“ einführen
Wähle ein festes Kommando, das dein Hund mit ruhigem Laufen verknüpft.
Beginne in einer reizarmen Umgebung (z. B. im Garten oder auf ruhigen Wegen).
Sage das Kommando, wenn dein Hund ruhig neben dir läuft und belohne ihn sofort mit Lob oder Leckerli.
3. Ziehen verhindern – Stehenbleiben oder Richtung ändern
Wenn der Hund zieht:
- Bleibe sofort stehen – der Hund darf nicht lernen, dass Ziehen ihn weiterbringt.
- Erst wenn die Leine locker ist, geht es weiter.
Alternative:
- Ändere plötzlich die Richtung, wenn dein Hund anzieht.
- Dadurch muss er sich an dir orientieren.
Tipp: Sei konsequent! Auch wenn es anfangs länger dauert, wird dein Hund merken, dass Ziehen nicht zum Ziel führt.
4. Belohnung für ruhiges Laufen
Belohne deinen Hund mit Leckerlis, Lob oder Streicheleinheiten, wenn er locker neben dir läuft.
Variiere die Belohnungen, damit dein Hund motiviert bleibt.
Reduziere die Belohnung langsam, sobald das Verhalten zuverlässig klappt.
5. Ablenkungen gezielt ins Training einbauen
Starte mit einfachen Umgebungen und steigere langsam die Ablenkungen (andere Hunde, Verkehr, laute Geräusche).
Falls dein Hund auf eine Ablenkung zuzieht, bring ihn mit einem Leckerli oder Spielzeug zurück in die Aufmerksamkeit.
Bleibe ruhig und geduldig – Stress überträgt sich auf deinen Hund.
6. Regelmäßiges Üben & Geduld haben
Kurze Trainingseinheiten (5-10 Minuten) sind effektiver als lange, frustrierende Spaziergänge.
Wiederhole das Training täglich – am Anfang in ruhigen, später in belebteren Umgebungen.
Ruhe bewahren! Dein Hund merkt, wenn du gestresst bist.
Häufige Fehler beim Leinenführigkeitstraining
Unregelmäßige Konsequenz: Mal durchgehen lassen, mal korrigieren – das verwirrt den Hund.
An der Leine rucken: Kann Schmerzen verursachen und macht den Hund unsicher.
Zu schnelle Fortschritte erwarten: Jeder Hund lernt in seinem eigenen Tempo.
Fazit: Geduld zahlt sich aus!
Die Leinenführigkeit ist für erwachsene Hunde erlernbar – mit klaren Regeln, Geduld und Konsequenz. Belohne gutes Verhalten, korrigiere sanft und trainiere regelmäßig. Bald wird dein Hund entspannt an der Leine laufen!
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