Ersthund beschützt Welpen: Wie ein erfahrener Hund für Sicherheit sorgt

Die Ankunft eines Welpen kann eine aufregende Zeit für jede Familie sein, die bereits einen Hund hat. Doch es bringt auch eine Reihe von Herausforderungen mit sich, besonders im Hinblick auf das Verhalten des „Ersthundes“ – des bereits im Haushalt lebenden Hundes. Ein erfahrener Hund, der den Umgang mit Menschen und anderen Tieren kennt, kann eine große Unterstützung für den Welpen sein und ihn sogar beschützen. Aber wie genau zeigt sich dieser Schutz? Welche Rolle spielt der Ersthund beim Aufwachsen des Welpen? In diesem Beitrag beleuchten wir, wie ein Ersthund einen Welpen beschützen kann und wie eine harmonische Beziehung zwischen den beiden Hunden entsteht.


1. Der Ersthund als soziale Führungsperson

Hunde sind von Natur aus soziale Tiere und leben in Rudeln. Wenn ein Welpe in das Zuhause eines älteren Hundes kommt, übernimmt der Ersthund oft eine führende Rolle, ähnlich wie es ein „Alpha“ im Rudel tun würde. In vielen Fällen zeigt der Ersthund eine schützende Haltung gegenüber dem Welpen, insbesondere wenn er sich unsicher oder ängstlich fühlt. Diese schützende Rolle kommt in verschiedenen Formen zum Ausdruck:

  • Körperliche Nähe: Der Ersthund bleibt häufig in der Nähe des Welpen und sorgt dafür, dass er sich sicher fühlt. Er geht vielleicht sogar mit ihm auf Erkundungstour und führt ihn durch die Umgebung.
  • Vorbildfunktion: Der erfahrene Hund zeigt dem Welpen, wie man sich in bestimmten Situationen verhält, etwa wie man auf Spaziergänge geht, mit anderen Tieren interagiert oder im Haus Regeln beachtet.
  • Warnsignale: Wenn der Welpe sich in einer unsicheren Situation befindet oder Gefahr droht, zeigt der Ersthund oft frühe Warnsignale durch Bellen oder bestimmte Körperhaltungen. Das hilft dem Welpen, Gefahr zu erkennen und zu lernen, wie er sich schützen kann.

2. Der Schutz durch den Ersthund

Hunde besitzen ein stark ausgeprägtes Schutzinstinkt, besonders wenn es um ihre Familie geht. Auch ein Ersthund kann diese Instinkte gegenüber einem neuen Welpen entwickeln und eine beschützende Rolle übernehmen:

  • Schutz vor Fremden: Wenn fremde Menschen oder Tiere in die Nähe des Welpen kommen, kann der Ersthund wachsam werden und sich zwischen Welpen und Fremde stellen, um den Welpen zu verteidigen. Dies ist besonders in den ersten Lebenswochen des Welpen wichtig, da dieser noch nicht in der Lage ist, die Gefährlichkeit von Situationen richtig einzuschätzen.
  • Schutz vor anderen Tieren: Wenn der Ersthund bereits andere Haustiere oder Tiere im Haushalt hat, wird er oft versuchen, den Welpen vor Aggressionen oder unsicheren Begegnungen zu schützen. Der Welpe kann noch nicht die Körpersprache anderer Hunde oder Tiere richtig deuten, sodass der Ersthund als eine Art „Schutzschild“ fungieren kann.

3. Die Rolle des Ersthundes bei der Sozialisierung des Welpen

Die Sozialisierung ist einer der wichtigsten Entwicklungsprozesse für einen Welpen. Ein erfahrener Hund kann dem Welpen helfen, sich zu sozialisieren, indem er ihm das richtige Verhalten in unterschiedlichen sozialen Interaktionen beibringt:

  • Korrektes Verhalten bei Begegnungen mit anderen Hunden: Der Ersthund zeigt dem Welpen durch seine Körpersprache und sein Verhalten, wie er sich anderen Hunden gegenüber verhalten soll. Ein ruhiger, selbstsicherer Hund vermittelt dem Welpen ein Gefühl von Sicherheit, was dazu beiträgt, dass der Welpe selbstbewusst in den sozialen Kreis anderer Hunde integriert wird.
  • Erziehung und Grenzen setzen: Der Ersthund kann dem Welpen auch beibringen, welche Verhaltensweisen akzeptabel sind und welche nicht. Dies kann durch sanfte Korrekturen oder durch das Zeigen von Grenzen in der Interaktion geschehen – beispielsweise indem der Ersthund dem Welpen aufzeigt, wenn er zu grob oder aufdringlich ist.

4. Die Bindung zwischen Ersthund und Welpe stärken

Es ist wichtig, dass zwischen dem Ersthund und dem Welpen eine enge Bindung entsteht. Diese Bindung ermöglicht nicht nur ein harmonisches Zusammenleben, sondern fördert auch das schützende Verhalten des Ersthundes. Einige Maßnahmen, um die Beziehung zu stärken, sind:

  • Gemeinsame Zeit verbringen: Der Welpe sollte regelmäßig in Gesellschaft des Ersthundes Zeit verbringen, sei es beim Spielen, Spazierengehen oder einfach beim Entspannen im selben Raum. Diese gemeinsamen Erlebnisse stärken die Bindung und fördern die gegenseitige Anerkennung.
  • Individuelle Aufmerksamkeit für beide Hunde: Es ist wichtig, auch dem Ersthund genügend individuelle Aufmerksamkeit und Zuneigung zu schenken, um Eifersucht oder Ressentiments zu vermeiden. Ein ausgeglichener Ersthund wird eher bereit sein, dem Welpen zu helfen und ihn zu beschützen.
  • Positive Erlebnisse teilen: Geben Sie beiden Hunden die Gelegenheit, positive Erlebnisse miteinander zu teilen, wie das gemeinsame Spielen mit Spielzeug oder das Fressen von Leckerlis.

5. Vorsicht: Übermäßiger Schutzinstinkt

Obwohl der Schutz des Welpen durch den Ersthund in den meisten Fällen sehr positiv ist, gibt es auch Situationen, in denen der Ersthund überreagieren könnte. Ein übermäßiger Schutzinstinkt kann zu Konflikten zwischen den Hunden führen, insbesondere wenn der Ersthund den Welpen übermäßig kontrolliert oder in Situationen, in denen der Welpe keine Gefahr läuft, schützt. Es ist daher wichtig, das Verhalten des Ersthundes zu beobachten und sicherzustellen, dass der Welpe die nötige Freiheit hat, sich zu entwickeln und eigene Erfahrungen zu sammeln.


6. Fazit: Ein beschützender Ersthund ist ein großer Vorteil

Ein erfahrener Ersthund, der den Welpen beschützt, spielt eine zentrale Rolle in der Entwicklung und im Wohlbefinden des jungen Hundes. Durch seine natürliche Führungsrolle, die Vermittlung von sozialem Verhalten und den Schutz in gefährlichen Situationen sorgt der Ersthund für Sicherheit und Geborgenheit. Eine harmonische Beziehung zwischen den beiden Hunden kann sich zu einer starken Partnerschaft entwickeln, die sowohl den Welpen als auch den Ersthund bereichert. Wichtig ist es, das Verhalten beider Hunde stets im Blick zu behalten und für eine ausgewogene Beziehung zu sorgen, in der sowohl der Welpe als auch der Ersthund ausreichend Raum für Entwicklung und Entfaltung haben.

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